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Leseprobe Das verdrehte Buch

Liebe Kinder, liebe Erwachsene,

                Kinder lachen gern,
                Kinder rätseln gern,
                Kinder lieben Tiere.

Das habe ich in meinen zahlreichen Lesungen in den Schulen Thüringens immer wieder festgestellt.
Unterhaltsam und mit Spaß die Zeit vertreiben und dabei etwas lernen - das ist der Zweck dieses Buches.

Viele Witze wurden mir von Kindern geschickt. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken. Nicht über alle Witzlinge wird man lachen, über einige nur schmunzeln, bei anderen vielleicht keine Miene verziehen.
Aber: Witze verbergen Zusammenhänge und überraschende, humorvolle Lösungen. In ihnen kommen Fantasie und Kritik zum Ausdruck, übrigens schon im Altertum und im Mittelalter. Und in unserem täglichen Leben.

Und Rätsel für Kinder? - Ja, sie dienen der Unterhaltung und fördern die Beobachtungs- und Kombinationsgabe. Schon seit ältesten Zeiten spielen sie in der Literatur als Denkaufgaben eine große Rolle. Im vorliegenden Buch sind die verschlüsselten Namen der Tiere locker und nicht nach einem bestimmten Schema umschrieben. Das verdrehte Buch ist ja kein Lexikon.
Aber: ich hoffe, dass es das erste Kinderbuch nach der neuen Rechtschreibreform in Deutschland ist. Danach ändern sich seit dem Jahre
1901 von 12.000 deutschen Wörtern 185 und von 52 Kommaregeln bleiben nur noch 9 bestehen.
Es hat Spaß gemacht, nach Veränderungen zu suchen. Diese sind im „Verdrehten Buch“ rot hervorgehoben und damit auf den ersten Blick erkennbar. Bei den mit „*“ gekennzeichneten Wörtern (außer Buchstabenrätsel) und Kommas waren früher und sind heute mehrere Schreibungen zulässig.
Um das deutlich zu machen, ist auf der letzten Seite ein Bericht aus der Märchenwelt der Tiere abgedruckt, der besonders Erstklässler interessieren wird.

Und nun gute Unterhaltung!
Johanna Kirschstein



Vor Wolfgang hält mit quietschenden Bremsen ein flottes Auto:
„Entschuldigen Sie bitte, wo bin ich hier gelandet?“ - „In der Albert-Schweizer-Straße!“ - „So genau wollte ich es gar nicht wissen! In welcher Stadt, meine ich!“

„Herr Mühlmann, sagen Sie bitte meiner Frau nicht, dass ich mir von Ihnen 200 Mark geliehen habe!“- „Nein, aber sagen Sie bitte meiner Frau, dass ich 200 Mark hatte!“

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Fräulein Sissi geht tanzen. Nach einer Weile fragt sie ihren Tanzpartner: „Ich tanze Walzer, und Sie?“

Albert fragt Kurt: „Wie schreibt man eigentlich Kartoffelsalat?“ - „Mit G, du Tummgopf!“

Ehepaar Hofmann hat ein gemeinsames Konto. Fragt die Nachbarin: „Geht das denn gut?“ - „Prima geht das! Mein Mann zahlt ein und ich hebe ab!“

Herr Haarlos beschwert sich beim Friseur: „Vierzig Mark für das bisschen Haarschneiden?“ Antwortet der Friseur: „Nein, das Haarschneiden kostet zwanzig Mark. Der Rest ist für's Suchen.“

Der Lehrer erzählt den Schülern: „Den Kalender haben wir von den Römern, die Zahlen von den Arabern und das Glas von den Ägyptern. Habt ihr ähnliche Beispiele?“ Meldet sich Mäxchen: „Den Staubsauger haben wir von Lehmanns, die Bohrmaschine von Meiers, das Auto vom Schrottplatz.“

Voller Stolz kommt Herr Riedel von der Jagd und zeigt seinem Nachbarn einen erlegten Hasen. „Da haben Sie aber Jagdglück gehabt!“ - „Das kann man wohl sagen! Wenn man bedenkt, dass ich auf eine Flugente geschossen habe!“

„Papi, sind das Chrysanthemen oder Astern?“
„Chrysanthemen!“ - „Und wie schreibt man das? -
„Ich glaube, es sind doch Astern!“                                                          verdreht2.gif (4000 Byte)

Carlas Eltern hätten es lieber, wenn sie statt Mama und Papa Mutter und Vater sagen würde. Eines Tages kommt sie vom Religionsunterricht heim:
„Heute haben wir das ,Papa unser' gelernt.“

„Eddi, sagst du mir nun endlich einen Satz, in dem das Wort ,Regen' vorkommt!“ - „Sie sollen mich nicht so aufregen, Herr Lehrer!“

Biologieunterricht. „Michael, welches ist das nützlichste Haustier?“ - „Das Rindvieh! Man kann von ihm alles verwenden: das Fleisch, das Fell, die Knochen und sogar seinen Namen!“

„Mein Mann sieht jedem Rock nach! Was soll ich nur machen?“ - „Schick ihn nach Schottland!“

Harry sitzt im Wohnzimmer. „Mausi, ich kann einfach nicht mit ansehen, wie du dich abrackerst. Mach doch die Küchentür zu!“

Die Tochter eines Solotänzers ist durchs Examen gefallen. Sie schickt ihrem Vater ein Telegramm: „Punktrichter begeistert - stop - wünschen Wiederholung!“

Oma hat ihr Gebiss herausgenommen.
Daniel: „Genau genommen könntest du die Augen nun auch noch herausnehmen, Omi!“
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Die Lehrerin: „Tilo, du bist dumm und frech, aber immer pünktlich!“
Meldet sich Lisa: „Das stimmt doch nicht, Tilo kommt doch immer zu spät!“ - „Ja, aber er rennt immer als Erster aus der Schule heim.“

Frau Reich fragt ihren Mann: „Wollen wir am Sonntag mal Wild essen?“ - „Nein, mein Schatz, ich esse lieber ruhig und besinnlich.“

„Du bist ja so eingebildet - du gibst es nur nicht zu!“ - „Da siehst du mal, wie bescheiden ich bin!“

„Na, mein Sohn, warum sammelst du denn alte Zeitschriften und Illustrierte?“ - „Weil ich mal Arzt werden möchte!“ - „Was hat denn das damit zu tun?“ - „Die brauch ich für mein Wartezimmer!“

Die Mutti vorwurfsvoll zu ihrer Tochter: „Lenchen, dein Lehrer hat sich schon wieder über dein Betragen beklagt.“ - „Mutti, ich mag den Lehrer auch nicht, aber ich habe mich noch nie bei seiner Mutter beschwert!“

Schwer verletzt kommt Bauer Kumrath zum Arzt: „Herr Doktor, ich bin vom Heuboden gefallen!“ - „Hoch?“ - „Nein, runter!“

Konrad fährt Fahrrad. Auf der Lenkstange sitzt seine kleine Schwester und schreit fürchterlich. Sagt der Nachbar: „Warum nimmst du sie denn mit, wenn sie so schreit?“ - „Na ja, meine Klingel ist kaputt! Da brauch ich sie!“

Mathematikunterricht. Der Lehrer fragt: „Eine Oma hat zehn Äpfel, die sie gerecht unter Ihren sechs Enkeln verteilen möchte. Wer kann ihr helfen?“
Uschi: „Es ist zwar aufwändig*, aber Sie soll Apfelmus machen, Herr Lehrer!“

Im Sumpf treffen sich zwei Frösche. Sagt der eine: „Ach du mein Güte, wie siehst du denn aus? Du hast doch lauter Schrammen und Narben!“ Schwer verletzt jammert der andere: „Ooch, ich hatte mich an einen Knallfrosch rangemacht.“

Trifft Herr Knast seinen Freund Klau: „Hallo, wie geht's denn?“ - „Gut, ich habe jetzt eine Bierschänke* aufgemacht!“ - „Schön! Womit denn?“ - „Mit einer Brechstange!“

Der wissbegierige Friseur fragt einen Kunden, den er noch nie gesehen hat: „Mein Herr, sind Sie zu Besuch hier?“ - „Nein, zum Haarschneiden!“

Zwei Landstreicher werden von der Polizei aufgegriffen: „Wo wohnen Sie?“ - „Nirgendwo!“ - „Und Sie.“ - „Im gleichen Ort.“

„Wo warst du im Urlaub?“ - „An der See.“ - „Und wo genau?“ - „In Oberhof.“ - „Das liegt doch im Thüringer Wald, nicht an der See.“ - „Ach so! Ich habe mich schon gewundert, dass es immer so weit zum Strand war.“

„Opi“, warum tanzen den Baletttänzerinnen auf den Zehen?“ - „Weil sie so klein sind.“

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-ist ein Paarhufer und Wiederkäuer
-männliche Tiere heißen Widder oder Böcke
-genügsamer „Rasenmäher“, liefert Wolle und Fleisch

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- wiederkäuender Paarläufer
- ausgezeichneter Kletterer mit Hörnern
- Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Blättern
- ist dem Schaf im Knochenbau ähnlich

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- ist unser wichtigstes Nutztier
- liefert Milch und Fleisch
- Pflanzenfresser und Wiederkäuer, meist Herdentier
- stammt vom Ur- oder Auerochsen ab

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- Beuteltier (Pflanzenfresser) mit schwachen, meist verkürzten
- Vorderbeinen
- meistens sprungkräftige Hinterbeine
- sehr starker Schwanz dient als Stütze und befähigt zu großen Sprüngen
- mit großem Bauchbeutel nach vorn geöffnet

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- Helfer der Menschen, Raubtierfamilie
- „Verwandte“ sind Wölfe, Schakale, Füchse, Dingos
- 400 Rassen bekannt
- Junge nennt man Welpen

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- lebt auf dem Land und im Wasser
- ist nackt oder hat ein Haus
- Gehäuse besteht zum größten Teil aus Kalk
                        
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- Huftier
- Familie der Unpaarhufer, nützliches Tier
- hochbeiniger, schnell laufender Grasfresser
- Verwandter von Eseln und Zebras
- es gibt Warmblut ... und Kaltblut ...
- die Jungen heißen Fohlen

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- einheimischer Klettervogel, bis 23 cm lang
- meißelt mit dem Schnabel Löcher in Bäume, um Insekten und
- Larven zu suchen
- holt diese mit widerhakiger, klebriger Zunge heraus
- nistet in selbst gezimmerten Baumhöhlen

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- zählt zu den Walen, schnelles Raubtier (Säugetier)
- ist intelligent und verspielt
- begeistert mit Luftsprüngen Touristen
- Haltung im Aquarium ist umstritten

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- Blutsauger
- lässt sich von Bäumen auf Säugetiere fallen
- bis 7 mm lang, schwillt bis zur Größe einer Bohne
- überträgt Krankheiten, Gegenimpfung zu empfehlen

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- größter noch lebender Vogel afrikanischer Steppen mit 100 kg Gewicht
- ca. 2,5 m Scheitelhöhe
- flugunfähiger Laufvogel
- Eier um 1,5 kg schwer

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- größtes lebendes Säugetier
- kann lange unter Wasser bleiben, ohne Luft zu holen
- gebärt lebende Junge
- vom Aussterben bedroht